Der Arbeitsmarkt boomt und Bewerben ist ganz einfach oder: Märchen, die Sie nicht glauben sollten.
Auch wenn wir immer wieder hören, dass Fachkräfte fehlen und die Arbeitslosenquote niedrig ist, verlieren tagtäglich tausende Menschen ihren Arbeitsplatz. Schließungen, Fusionen oder Standortverlagerungen gehören zum Alltag. Auch nach überwundener Corona-Pandemie wird Kurzarbeit wieder ein Thema.
Jobverlust ist (k)ein Problem. Fakt ist: Gekündigte Mitarbeiter*innen finden nicht automatisch einen neuen Arbeitsplatz. Menschen interessiert immer noch, wie weit ihr Arbeitsweg ist und ob der neue Job zu ihnen passt. „Unser Bereich wurde nach Singapur verlagert, ich saß nach 27 Jahren auf der Straße“, erzählt Brigitte S. „Zu hören, dass ich als Sachbearbeiterin ja beste Chancen hätte, hat mich nur noch mehr frustriert. Aus Wut habe ich dafür gesorgt, dass die schlechten Seiten meines Arbeitgebers mal ans Licht kommen!“.
Niemanden alleine lassen! Dazu erläutert Timon Michel, Geschäftsführer der Unternehmensberatung GS Consult: „Für das Unternehmens-Image und die Motivation sowohl der verbleibenden als auch der betroffenen Mitarbeiter ist es extrem wichtig, wie man einen Personalabbau-Prozess gestaltet. Alle Beteiligten dürfen mit ihrem Frust und den individuellen Herausforderungen nicht alleine gelassen werden.“ Wer bleibt, darf also kein schlechtes Gewissen haben und muss sich Veränderungen stellen. Wer geht, der sollte bei der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz z. B. durch Outplacement-Maßnahmen oder die Einrichtung einer Transfergesellschaft unterstützt werden.
Fordern Sie eine Modellrechnung. Oft schrecken Unternehmen vor den Kosten für diese Maßnahmen zurück. „Wir erstellen deshalb im ersten Schritt immer schnell und unkompliziert eine Modellrechnung“, erläutert Transfer-Experte Jan Aden von GS Consult. „Eine qualitativ hochwertig durchgeführte Transfergesellschaft bietet sehr viele Vorteile, z.B. durch die Möglichkeit von Qualifizierungen und Probearbeit. Viele Personalverantwortliche sind erstaunt über die Fördermöglichkeiten, die es gibt.“
Das Erfolgsrezept bei Personalabbau: Die Verantwortlichen in Unternehmen müssen sich mit den Ängsten und Sorgen ihrer Mitarbeiter*innen auseinandersetzen und Chancen der Unterstützung ergreifen. Es hilft nicht weiter, sich mit dem Hinweis auf einen vermeintlich boomenden Arbeitsmarkt aus der Verantwortung zu ziehen.